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Erstellungsdatum: 07. Februar 2016, 12:05 Uhr


Autor: Niklas Zierl

Der Kalterersee ist ein beliebter Badesee, aber auch für seine Weine weithin bekannt

Der Kalterersee ist ein beliebter Badesee, aber auch für seine Weine weithin bekannt

Strada del Vino dell'Alto Adige

 

Den Weinen Südtirols auf der Spur

 

 

Klein, aber fein – Das Weinbaugebiet Südtirol ist das nördlichste der italienischen Weinbaugebiete und für seine ganz speziellen Weine weithin bekannt. Die Südtiroler Weingegend erstreckt sich entlang der Flüsse Etsch und Eisack auf einer Seehöhe von 200 bis 1000 Metern. Auf insgesamt rund 5.300ha werden die etwa 20 Rebsorten der Region angebaut und spiegeln in den Weinen das Terroir wieder.

Letzten Sommer haben meine Familie und ich beschlossen, uns dieses kurz umrissene Gebiet genauer anzusehen und sind entlang der Südtiroler Weinstraße gefahren, die uns viele Einblicke in die Südtiroler Weinkultur gewährte. Hier nun ein Erfahrungsbericht über diese ganz spezielle Straße:
 
Bozen und der Beginn der Weinstraße
Die Südtiroler Weinstraße hat eine Gesamtlänge von rund 70 Kilometern, die bei Bozen ihren Ausgangs- und Zielpunkt findet.
So kam es nun, dass wir an einem sonnigen und wolkenfreien Tag im August um 9:00 von Bozen aus mit unserem Auto die Tour begannen. Von hier ging es über Leifers auf nach Auer, wo wir uns einigten weiter über Neumarkt nach Salurn zu fahren.
Apfel- und Weingärten im breiten Tal sind überall zu finden
 
Gerade diese Seite der Weinstraße lässt viele Ausblicke über das Etschtal zu: In der Mitte die breite Ebene, auf der sich einige Apfelgärten befinden. Die Netze über den Bäumen lassen erkennen, dass hier auch einige heftige Gewitter niedergehen können, die manchmal gar Hagel mit sich bringen. Aber zwischen all den Apfelgärten liegen viele Weingärten, die auch an den Anhebungen auf der Seite des Tales angesiedelt sind und gerade dort zahlreicher werden.
 
Tramin
Schließlich erreichen wir Salurn und fahren weiter Richtung Tramin und kommen nun in der Heimat der Rebsorte Traminer an.
Nicht lang dauert es, bis der Besuch bei der Brennerei Roner ansteht. Die Auswahl der Produkte ist riesig – von Apfel- und Birnenbränden weiter zu den typischen Grappas bis hin zu Likören. Besonders bleibt mir der Grappa Blauburgunder Riserva in Erinnerung, der Waldbeeren und Vanillenoten in einem vollmundigen und harmonischen Körper präsentiert.
 
Aber wir sind ja hergekommen, um die Weine verkosten und daher ging es gleich weiter in die Kellerei Tramin, eine Genossenschaftskellerei, die rund 290 Mitglieder vereint und verschiedene reinsortige Weine, aber auch Cuvées hervorbringt. Ich habe versucht, bei jedem Weingut oder jeder Vinothek einen Wein zu favorisieren, aber das gelang mir hier nicht, weil gleich zwei Weine ganz besonders hervorstachen:
Gewürztraminer Nussbaumer – bei diesem Wein war es unglaublich schwer, sich auf eine Geschmackskomponente zu konzentrieren, weil so viele zur Geltung kamen. Dabei waren Rosenblätter, Honigmelone und Mango am vordergründigsten, wurden aber von würzigen Noten, wie Zimt und Muskat unterstützt.
Volentin Rosenmuskateller – dieser süße Wein ist für mich unvergesslich. Rosenholz, Birne, Banane und auch Karamellnoten sind in den vollen Körper gut eingebunden und kommen nacheinander zur Geltung.
 
Hier ging es noch weiter zum Weingut J. Hofstätter, bei dem mir der Gewürztraminer Joseph in Erinnerung bleibt, der ebenfalls durch Rosenblätter und exotische Noten einprägsam war.
 
Kaltern
Nach einem Mittagessen ging es nun weiter Richtung Kaltern, wo wir aber in etwa bei der Hälfte des Weges beim Kalterersee stehen bleiben, um uns diesen berühmten See anzusehen, der von Weingärten und Wiesen umgeben ist, anzusehen. Kaltern selbst ist ein wirklich netter kleiner Ort, mit schön hergerichteten Häusern und einem kleinen Hauptplatz, wo wir schließlich einen Espresso genießen.
Wir fahren nun weiter zu einem kleinen Weingut hier in Kaltern und erfahren bei einer Besichtigung einiges über das Weingut, die Weinstile und die Herausforderungen, die das Weinbaugebiet für die Winzer bereithält.
Terlan
Es wird schon langsam später Nachmittag und wir müssen weiter, damit wir unser letztes Ziel, Terlan, erreichen, wo ein Besuch der Kellerei Terlan ansteht. Die Auswahl hier ist auch sehr groß und wir entscheiden, nun die roten Sorten zu probieren.
Hier bleibt mir der Torilan, eine rote Bordeauxcuvée aus Merlot und Cabernet Sauvignon in Erinnerung, die sehr intensive Waldbeer- und Cassistöne hervorbringt.
Auch interessant war der Grauvernatsch, da er ein leichter, unkomplizierter Rotwein ist, der Granatapfeltöne und nussige Noten präsentiert.
 
Es ist nun bereits früher Abend und bei der abendlichen Abkühlung machen wir uns zurück auf nach Bozen, wo wir schließlich den weiteren Urlaub in Südtirol noch genossen.
 
Ein kurzer Rückblick
Südtirol präsentiert ein idyllisches LandschaftsbildSüdtirol ist eine wirklich einzigartige Gegend, die durch die Kombination von breiten Tälern, hohen Bergen und die vielen Wein- und Apfelgärten ein ganz besonderes Gefühl vermittelt, das sich gar nicht beschreiben lässt – vielleicht kommt es für Sie bei den in der Galerie angehängten Bildern, die mein Bruder auf unserer Reise gemacht hat, zum Ausdruck.
 
Mein persönliches Fazit über Südtirol: wunderschöne Landschaft, herzliche Menschen, viel Kultur, lange Geschichte und faszinierende Weine – da hat es der liebe Gott wirklich gut gemeint!
 
 
 

Fotocredit: Michael Zierl, Tourismusverein Tramin (Karte)



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