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Erstellungsdatum: 21. Februar 2016, 21:47 Uhr


Bearbeiter: Martina MORAWETZ

Interview mit Alexandra Gaggl

 

Inhaberin und Küchenchefin im Restaurant cuchina.


Alexandra GagglWoher kommt Ihr Interesse fürs Kochen?
Aus der Kindheit. Ich hatte eine junge Mutter, die viel arbeiten musste und so war ich sehr oft bei meiner Oma, eine Strudelteigmeisterin ;-) Bei ihr war das Zentrum die Küche. Wenn ich mich zurückerinnere oder auf Heimatbesuch bin, dann kommen viele spannende Erinnerungen auf an Gerüche und Geräusche.

Welchen anderen Beruf würden Sie gerne ausüben und welchen niemals?

Andere haptische Berufe, also Handwerksberufe wie beispielsweise Bäcker oder kreative, künstlerische Berufe wie Hutmacher, wären interessant. Am Beginn hat man ein Ausgangsprodukt wie Mehl und am Ende kommt ein feines Brot raus. Was ich mir nicht vorstellen kann sind abstrakte Berufe wie Programmierer, Dinge mir Zahlen oder Büroarbeit.

Gericht von Alexandra GagglWas inspiriert Sie bei der Kreation neuer Gerichte?

Vieles und jederzeit. Beim Essen auswärts, am Markt, in Kochbüchern oder bei Fotos.

Was wollten Sie schon immer mal kosten und was würden Sie nie runterkriegen?
Kosten würde ich alles außer Insekten, Made oder Ähnliches.

Von wem würden Sie noch gerne was lernen wollen?

Prinzipiell kann man von Allen lernen, nicht nur von Köchen. Wenn es um Köche geht, dann von dem japanischen Sushi Koch Jiro Ono und René Redzepi, da ich ein Fan der japanischen und nordischen Küche bin. Ich liebe das Puristische, die Reduktion auf Gericht von Alexandra Gagglwenige Komponenten. Außerdem hab ich mal eine Doku über Massimo Bottura gesehen – eine sehr beeindruckende Persönlichkeit.

Wem würden Sie gerne was beibringen?
Jedem, der was von mir lernen mag, denn mit Wissen bin ich nicht geizig ;-) Es ist wichtig Rezepturen weiterzugeben, sonst gehen sie verloren. Viel Wissen gibt es in alten Kochbüchern, viele in Klöstern. Rezepturen sollte man mit Gefühl kochen. In China gibt es noch die Tradition Altes zu erhalten (TCM).

Welches Essen turnt Sie an, welches ab?

Das kommt auf die Tagesverfassung und meinen Gusto an. Das Spektrum ist weit, von einfachen Gerichten bis zu Ausgefallenen ist alles dabei, solange die Qualität passt. Ein ultimatives Lieblingsgericht gibt es nicht. Ich mag sehr gerne Fisch in den Gericht von Alexandra Gagglverschiedensten Variationen, roh, gegrillt, usw.
Ab: Insekten

Lieblingsgeräusch in der Küche?
Am Ende des Tages, wenn alles gut gelaufen ist, die Gäste zufrieden sind, alles sauber ist und Stille einkehrt.

Das häufigste Schimpfwort in der Küche?

Ich schimpfe nicht ;-)


Was war Ihre schlimmste Küchenpanne?
Das Übliche – etwas versalzen, eine Zutat vergessen z.B. beim Kuchen. Beim Frittieren ist mir mal das Öl übergegangen, das was ein ganz schönes Chaos. Gericht von Alexandra GagglAber ich hab noch keine Küche abgefackelt ;-)

Es gibt ja viele Sprüche über Köche, welchen kennen Sie bzw. welcher gefällt Ihnen am besten?

Die beste Party findet in der Küche statt.

Wo/Was  wäre ihr persönlicher Kochhimmel?
Ich hab ihn schon gefunden. Ich habe die Freiheit eigenständig zu arbeiten und selbst zu entscheiden.

Wer ist/sind ihre schärfsten Kritiker?
Ich selbst, da ich sehr streng zu mir bin. (Ich wär auch ein strenger Chef). Aber auch Freunde und Familie.

Gericht von Alexandra GagglWas geben Sie dem Kochnachwuchs mit auf den Weg?

Mut und Ausdauer. Man sollte sich nicht durch Misserfolge entmutigen lassen, denn sie sind wichtig und Teil eines Prozesses. Es sind Erfahrungen, die man selbst machen muss. Und man soll viel ausprobieren.

Was halten Sie persönlich von Hauben und Sternen?

Es sind Auszeichnungen. Trophäen gibt es auch in anderen Branchen. Einerseits ist es schön sie zu haben, andererseits ist es mit sehr viel Stress verbunden. Denn wenn man sie mal hat, dann will man sie nicht wieder verlieren oder mehr davon. Koch ist ein anstrengender Beruf, sowohl körperlich als auch geistig, wenn man Gericht von Alexandra Gagglkreativ sein will. Viele scheitern und man muss sich selbst fragen, ob man das wirklich will.

Haben Sie schon oder wollen Sie ein Kochbuch schreiben und warum?
Noch nicht. Ich bin aber gerade dabei eine Art Journal mit Rezepturen (vor allem fürs Backen) zu schreiben. Die Letztrezeptur ist oft verschieden von der Ausgangsrezeptur, da die Ausgangsprodukte sich verändern können, speziell wenn es sich um Naturprodukte handelt. z.B. Marmelade wird auch nicht immer gleich.

Verraten Sie uns was Privates?

Ich bin gerade sehr glücklich wie alles läuft und zufrieden mit mir selbst.
Gericht von Alexandra Gaggl

Werdegang
1999 - 2007: Studium an der Veterinärmedizinischen Universität Wien
2007 - 2009: Arbeit in der Klinik für Wiederkäuer (vetmed) und in der Ersten Wiener Katzenambulanz
 - Ausbildung zur Ernährungsberaterin nach TCM – 5 Elemente Ernährung bei Susanne Peroutka an der Wiener Schule für TCM
2009 – 2011:  Köchin in der Montessorikids Kindergruppe
seit 2011:  Inhaberin von cuchina - Restaurant & Kochschule
2012: Barista-Ausbildung bei Johanna Wechselberger in der VIENNA SCHOOL OF COFFEE

 

 
cuchina - Die Lebensküche
Restaurant & Kochschule

Mag. Alexandra Gaggl
Lilienbrunngasse 3Cuchina
A-1020 Wien
0664 / 88 59 44 23
restaurant@cuchina.at
www.cuchina.at
www.facebook.com/cuchina.dieLebenskueche

Öffnungszeiten
Mo bis Fr  10:00 - 15:00 Uhr

Fotocredit: Klaus Ranger; Alexandra Gaggl; 





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